Update:In dieser Sache ist noch nicht endgültig entschieden worden. Wir erwarten eine Entscheidung im Herbst 2019

Der geplante Neubau der Moschee am K3 bringt Fragen mit sich, die zur Zeit der Planung des Neubaus so noch nicht existierten. Seit den Planungen hat sich der Träger, die der staatlichen türkischen Religionsbehörde verbundene Ditib, in ihrem Charakter verändert. Während in der kemalistischen Türkei die muslimische Religionsbehörde zwar streng kontrolliert wurde, sich im Ausland jedoch politisch weitgehend unauffällig verhielt, wachsen unter Erdogan Staat und Religionsbehörde zunehmend zusammen und benutzen die deutschen Ditib-Gemeinden direkt oder indirekt dazu, um im Sinne Erdogans hier lebende Türken aktiv zu beeinflussen. Das kann und darf Deutschland nicht zulassen.

Andere Bundesländer und die türkische Opposition warnen seit langem vor dieser Gefahr. In Baden-Württemberg wacht die Landesregierung dazu leider nur langsam auf. Und wer in Heilbronn meinte, man solle den Moschee-Neubau nicht öffentlich diskutieren, der verkennt, daß das Thema existiert,
klar und deutlich! Wegschauen geht nicht. Bevor der Gemeinderat entscheidet, muß Ditib Fragen beantworten, wie sie sich in Zukunft sieht: Als Gemeinde für Türkeistämmige Muslime oder als Interessensvertretung der AKP und Erdogans? Als Christ und als Liberaler stehe ich dafür, daß Muslime ihren Glauben aktiv leben können. Doch nicht der Islam ist hier das Problem. Das Problem ist das aktive Hineinregieren eines anderen Staates in Deutschland unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit.

Erschienen in der Heilbronner Stadtzeitung am 16. Juli 2018.