Bürgerbegehren erfolgreich
Das Bürgerbegehren zur Verkleinerung des Landtages auf seine frühere Größe war erfolgreich. Kürzlich wurden die erforderlichen Unterschriften dem Landtagspräsidium vorgelegt. Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitbürgern in Bad Friedrichshall und den Nachbargemeinden, die durch ihre Unterschrift bekundet haben, daß sie mit einer weiteren Steigerung der Abgeordnetenzahl im Landtag nicht einverstanden sind. Immerhin kostet jeder Abgeordnete im Landtag den Steuerzahler ca. 2 Millionen Euro pro Jahr. Der nächste Schritt wird eine Volksabstimmung sein, spätestens danach müssen die Abgeordneten entscheiden, ob sie mit einer Anpassung der Wahlkreisgröße an die bei der Bundestagswahl einverstanden sind, Dann würde es statt über 70 noch 38 Wahlkreise in Baden-Württemberg geben.
Gisela Trumpfheller Ortsvorsitzende
New York – vier Jahreszeiten
Ausstellungseröffnung im Schafstall, Schirmherr Michael Link MdB FDP
Im Museum im Schafstall in Neuenstadt wird aktuell eine neue Ausstellung präsentiert: der Fotograf und Buchautor Czeslaw Czaplinski, der seit 40 Jahren in den USA lebt, präsentiert in großformatigen Bildern, an die Jahreszeiten angelehnt, Aufnahmen, die zeigen, wie er ganz persönlich diese faszinierende Stadt fühlt, wie er sie wahrnimmt. Er betonte in seiner Rede, „man kann New York nicht so fotografieren, wie es ist, sondern eher so, wie es gefühlt wird.“ wurden.
Die Ausstellung wurde am 28. Oktober vom Neuenstädter Bürgermeister Andreas Konrad eröffnet. Schirmherr der Ausstellung ist der Bundestagsabgeordnete der FDP für die Stadt und den Landkreis Heilbronn Michael Link. Er ist für die Bundesregierung der Koordinator für transatlantische Beziehungen und war schon sehr oft in New York. Er wies in seiner Einführungsrede auf die Besonderheiten der Stadt hin: seine nie endende Vitalität: „die Stadt, die niemals schläft“, seine Bedeutung für die Wirtschaft Amerikas und der Welt, seine politische Bedeutung als Sitz der UNO, aber auch auf die vielfältigen Probleme durch die unzähligen ethnischen Gruppen aus allen Teilen der Welt, die dort leben und ihr Glück suchen. In seiner Rede setzte sich Michael Link sehr für den Ausbau der Beziehungen Deutschlands zu den USA und Kanada, aber auch zu allen demokratischen Staaten der Welt ein.
Gerade angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine sei eine enge Kooperation und Bindung aller Mitgliedsstaaten der EU und der NATO wichtiger denn je. Auch Herr Czaplinski freute sich, hier im Landkreis Heilbronn seine Bilder ausstellen zu können. Er hat im Museum im Schafstall schon mehrere viel beachtete Präsentationen seiner Werke gehabt. Beim an die Eröffnung folgenden kleinen Empfang konnten die Anwesenden mit ihm und den prominenten Gästen, darunter neben Michael Link dem Landrat Heuser, dem Leiter des Museums im Schafstell, Hubert Sawatzki, mehreren Bürgermeistern und Gemeinderäten der Nachbargemeinden zwanglos bei einem kleinen Imbiß und Getränken ins Gespräch kommen.
Auch der Friedrichshaller Gemeinderat Dr.Harald Zeplin und die FDPOrtsvorsitzende Gisela Trumpfheller waren eingeladen und genossen den Abend und die Präsentation. Die sehr sehenswerte Ausstellung wird vom 30.Oktober bis Ende Januar am Mittwoch und Sonntag zu besichtigen sein, danach geht sie auf eine Tour in mehrere Großstädte Europas.
Gisela Trumpfheller-Zeplin
Vorsitzender:
- Gisela Trumpfheller-Zeplin
74177 Bad Friedrichshall
Tel.: 07136 966080
stellv. Vorsitzender:
- Günter Hekler
Riedweg 14
74177 Bad Friedrichshall
E-Mail: guenter.hekler@hekler.de
Schriftführerin:
- Birgit Schlotterbeck
Wasenweg 13
74177 Bad Friedrichshall
E-Mail: birgit.schlotterbeck@online.de
Zu unserem Stadtverband gehören die Teilgemeinden:
- Oedheim
- Bad Friedrichshall
Unsere gewählten Mandatsträger im Gemeinderat
Haushaltsrede der FDP 2024
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frey, verehrte Kolleginnen, und Kollegen, werte Zuhörerinnen und Zuhörer,
„Was Wachstum schafft, darf sehr wohl mit Schulden finanziert werden“ >> Helmut Schmidt.
Was aber Helmut Schmidt nicht sagte, Wachstum muss auch Ertrag bringen. Wachstum nur um des Wachstumswillen befriedigt vielleicht das eigene Ego, und vielleicht auch das Ansehen. Aber es nimmt die Freiheit, und die Möglichkeit auf neue Situationen angemessen zu reagieren.
Wir haben bei der Haushaltklausur, nach Einbringung des Haushaltsplans für 2024 und der Haushaltssatzung, über einzelne Positionen diskutiert und wir haben es geschafft 2024 noch ohne Kreditaufnahme auszukommen. Dies aber nur dank vorhandener Rücklagen und einmaliger Sondereinnahmen. Der Blick in die Zukunft sieht weniger rosig aus. Umso wichtiger ist es jetzt die Finanzen genau im Blick zu haben. Die Einrichtung der Haushaltstrukturkommission soll der Verwaltung helfen Ausgabepositionen aus der Sicht der Bürger auf ihre unverzichtbare Notwendigkeit zu hinterfragen. Aber auch wir Stadträtinnen und Stadträte müssen unsere Wünsche selbst und gegenseitig auf Notwendigkeit und Ertragsfähigkeit überprüfen. Bei so mancher Investition, die sicher wünschenswert wäre, drängt sich mir der Verdacht auf, dass mit der Kommunalwahl im Hinterkopf noch gerne ein Wahlgeschenk vorab verkündet werden soll.
Durch gute Steuereinnahmen und einem soliden Haushalt konnte die Stadt in den letzten Jahren Abgaben niedrig halten und Abmangel in einzelnen Bereichen verkraften. Aber die Zeiten haben sich geändert. 2023 hatte Deutschland ein Minus im Wirtschaftswachstum, Investitionen fließen in andere Länder. Die Steuereinnahmen stagnieren. Dies wirkt sich auch auf die Steuereinnahmen der Kommunen aus. Sicher, die Steuereinnahmen waren 2023 noch hoch. Aber die Aufgaben und Bürokratie, die die Verwaltungen der Städte zu bewältigen haben, werden immer mehr. Wenn wir aber die Realsteuerlast für unsere Bürger nicht erhöhen wollen, dann müssen einzelne Bereiche der städtischen Aufgaben kostendeckender werden. Dies ist auch im Blick auf die Steuergerechtigkeit unumgänglich. Freibad, Kindergärten, Ganztagsbetreuung, ja sogar Friedhöfe sollten auf Möglichkeiten der Eigenfinanzierung geprüft werden. Auch wenn es in einem Wahljahr nicht leicht ist, müssen wir auch freiwillige Leistungen der Stadt wie die Unterstützung der VHS, Badische Landesbühne und der Musikschule hinterfragen und gegeben falls kürzen. Strategische Käufe von Immobilien müssen noch besser geprüft und bewertet werden. Bei steigenden Zinsen sollte eine Weitervermarktung nicht erst in Generationen möglich sein.
Sicher, die Welt um uns herum verändert sich. Und wir haben den Eindruck dass diese Veränderung außergewöhnlich und schnell ist. Aber Veränderung, Kriege und Naturkatastrophen gab es zu jeder Zeit. Wir dürfen diese Veränderungen und Umstände nicht als Rechtfertigung für einen unausgeglichen Haushalt hernehmen. Gute Haushaltspolitik zeichnet sich dadurch aus, auf aktuelle Situationen zu reagieren, und vor allem reagieren zu können. Hier schließt sich der Kreis, wir müssen darauf achten finanziell nicht mit dem Rücken an der Wand zu stehen. Wir müssen auch 2025 und 2026 und in der weiteren Zukunft die finanzielle Freiheit haben auf neue Herausforderungen und unvorhersehbare Ereignisse zu regieren und dürfen nicht nur den Ausweg über Neuverschuldung gehen. Auch im Hinblick auf den Schwarz-Campus muß gelten: Geld kann erst dann ausgegeben werden, wenn es da ist.
So schließe ich mit einem Zitat von Henry Ford „Reich wirst Du nicht durch das, was Du verdienst, sondern durch das, was Du nicht ausgibst.”
Wir Freien Demokraten stimmen dem Haushaltsplan 2024 und der Haushaltsatzung zu. Wir bedanken uns bei der Verwaltung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der städtischen Betriebe, der Feuerwehr und allen ehrenamtlich engagierten Mitbürgern für ihre erbrachten Leistungen im vergangenen Jahr. Und ich bedanke mich speziell bei meinen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat für den guten, fairen und immer ergebnisorientierten Umgang miteinander, auch wenn die Ansichten des Anderen nicht immer mit den eigenen konform gehen.
Vielen Dank!
Haushaltsrede der FDP am 24.1.2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frey, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, geehrte Zuhörer !
Es wäre auch zu schön gewesen ! Nach dem Fall der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland und dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Paktes verkündete der amerikanische Philosoph Francis Fukuyama 1992 in seinem vielbeachteten
Buch „Das Ende der Geschichte“ begeistert, daß nun der ewige Friede angebrochen sei, getreu dem Song „Imagine“ von John Lennon. Dessen beklagenswertes Schicksal ist bekannt. Der einzige noch verbliebene Konflikt, so Fukuyama, sei der Islamismus. Frau Merkel, unsere langjährige ehemalige Bundeskanzlerin, zeigte sich überzeugt, daß ein „Wandel durch Handel“ dazu führen würde, daß die früher im kalten Krieg verfeindeten Staaten nun friedlich miteinander Handel treiben und dadurch ihre Regierungsform der westlichen Demokratie angleichen würden. Der Bau der Erdgasleitung North Stream 2 diente als Beweis dafür.
Spätestens am 24. Februar 2022 ist diese Illusion wie eine Seifenblase zerplatzt. Nach der Corona – Virusinfektionswelle, die um die Welt ging und geht, und von der immer noch niemand weiß, woher das Virus wirklich stammt, der weltweit folgenden Rezession und im vergangenen Jahr dem russischen militärischen Überfall auf Seite 2 von 10 die Ukraine hat es nicht nur in Deutschland eine Inflation gegeben, wie sie bei uns zuletzt 1951 durchgemacht wurde. Gleichzeitig ist es zu einer Einwanderungswelle nach Deutschland gekommen, die sogar die Dimension des Jahres 2015 deutlich übertroffen hat, wobei die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Asylbewerber anteilig nur im einstelligen Prozentbereich liegt. Die allermeisten Ukrainer, meist junge Frauen mit ihren Kindern, wären froh, wenn sie möglichst bald in ihre Heimat zurückkehren könnten. Das ist bei Immigranten aus anderen Ländern nicht erkennbar.
Die Folgen dieses sozialen, ethnischen und moralischen Erdbebens haben auch wir in Bad Friedrichshall erleben müssen. Der Haushaltsentwurf für 2022 wirkte vor einem Jahr noch stabil und ausgeglichen. Jetzt für 2023 sieht die Situation anders aus.
– die Preise für unsere Bauvorhaben, zum Beispiel die Lindenberghalle, haben sich fast verdoppelt – die Versorgung mit fossilen Energiequellen, allen voran Erdgas ist komplizierter geworden. Dazu kommt noch das S a n k t F l o r i a n – P r i n z i p : w e n n F r a c k i n g w i r k l i c h umweltschädlich ist, dann lieber in den USA Schaden anrichten als bei uns. Dafür zahlen wir gern einen höheren Preis. Früher nannte man so etwas Ablaßhandel. Wenn wir nur genug zahlen, kommen wir in den Umwelthimmel.
– die Stromversorgung ist gefährdet. Aus ideologischen, für die FDP nicht nachvollziehbaren Gründen werden die letzten drei
noch laufenden Kernkraftwerke ausgerechnet jetzt bald abgeschaltet, obwohl die Versorgung mit erneuerbarer Energie fragil ist. Wir leben eben leider nicht auf einer sonnenüberfluteten Mittelmeerinsel und haben keinen Dauerwind wie auf den Azoren.
– wann das Gleichstromkabel Südlink für grünen Strom von der Nordsee zu uns in Betrieb geht, steht in den Sternen. Immerhin haben wir auf unserer Gemarkung 16 Kilometer von ca 1000 km Gesamtlänge schon mal geplant. Der Abschnitt ist baureif. Das sichert unsere Stromversorgung durch die Windräder in der Nordsee in den nächsten 10 bis 15 Jahren aber nicht. Zahlreiche Projekte, die noch vor einem Jahr dank der sparsamen und gewissenhaften Haushaltsführung unserer Verwaltung machbar erschienen, – Herrn Friede sei noch einmal herzlich gedankt für seine Arbeit -, sind jetzt fraglich geworden. Ich will nicht noch einmal auf die ganzen Details eingehen, die meine geehrten Vorredner der anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien schon ausführlich dargelegt und ventiliert haben.
Alle Fragen wurden über das Jahr in den Vorberatungen, Vorgesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden, in den Fraktionssitzungen mit den Mitgliedern des Gemeinderates, dann in den Ausschüssen des Gemeinderates ausführlich und durchaus kontrovers besprochen, so daß
letztendlich in den Gemeindratssitzungen fast alle Vorhaben einstimmig beschlossen wurden. Diese Einstimmigkeit mag den einen oder anderen interessierten Zuhörer überraschen, aber der Gemeinderat ist das Kontrollorgan der Gemeindeverwaltung, nicht der Landtag,
in dem sich die jeweilige Regierung und ihre Opposition gegenseitig der Unfähigkeit bezichtigen. Einige Punkte bedürfen dennoch der Erwähnung. Die Zuwanderung von Nicht- EU-Bürgern in unser Land, nicht von ukrainischen Familien aus dem Kriegsgebiet, sondern aus
anderen, besonders afrikanischen und vorderasiatischen Ländern, hat ein Ausmaß angenommen, das unsere Kapazitäten in Bad Friedrichshall an ihre Grenzen bringt.
Die Zahlen von 2015 sind längst übertroffen. Uns drohen wieder
– die Umwidmung von Sporthallen zu provisorischen Wohnplätzen,
– die Errichtung und Belegung von Containerunterkünften und
– die Überbelegung von stadteigenen Wohnungen.
Das Verständnis der Bürger für diese Maßnahmen geht deutlich zurück. Abgeschreckt durch schlechte Erfahrungen mit Migranten aus anderen Kulturkreisen vermieten immer weniger private Wohnungseigentümer direkt an Nicht-EU-Bürger. Das bedeutet: die Stadt muß die Wohnungen anmieten, für angerichtete Schäden aufkommen und die Renovierung bezahlen. Die FDP kann sich bisher leider mit ihrer Forderung nach einer Beschleunigung der Asylgerichtsverfahren und der Asylverfahren insgesamt im Bundestag gegen die beiden anderen Regierungsparteien nicht durchsetzen. Die Forderung der FDP lautet: Asylaufnahme in unser Sozialsystem nein, Einwanderung auf
unseren Arbeitsmarkt ja gerne.
Wie wir in Bad Friedrichshall mit der Zuwanderung zurecht kommen sollen, wissen wir noch nicht. Der Baufortschritt auf dem Gelände der oberen Fundel, dem zukünftigen Schwarz- Campus, ist rasant, völlig im Zeitplan. Geradezu im Wochenrhythmus entstehen neue Geschosse auf den Häusern. Die Fertigstellung Ende 2025 scheint realistisch. Auch wenn die Beeinträchtigung der Anwohner durch den Baustellenverkehr beträchtlich ist, ein Blick nach Bad Wimpfen auf das Gebäude der dortigen Lidl-Zentrale ist ein Blick in die Zukunft.
Auch die mit dem Campusneubau in Zusammenhang stehenden Bauvorhaben an der Amorbacher Straße sind in die Wege geleitet. Die Parkplatzfrage für die dort zu bauenden Wohnungen konnte zukunftweisend gelöst werden. Der Vorschlag der FDP, etwas weniger Parkplätze für Anwohner und mehr Plätze für Carsharing, Elektroräder, Anlieferer und Besucher zu schaffen, fand eine Mehrheit im Gemeinderat. Der Anschluß des Schwarz-Campus, des neuen Wohngebietes und des Ortsteiles Kochendorf insgesamt an den ÖPNV wird auch durch die Mitwirkung der Schwarz-Gruppe deutlich verbessert werden. es wird einen neuen S-Bahn-Haltepunkt Kochendorf Süd geben mit einer Brücke über die B 27 nach Kochendorf. Daß der seit 7 Jahren in Planung befindliche Fahrradschnellweg, also die Verbreiterung des bestehenden Fahrradweges zwischen Bad Wimpfen und Böckingen mit Anschluß an den Schwarz-Campus frühestens 2028 fertig sein soll, also nach über 13 Jahren Planung, erst drei Jahre nach Fertigstellung des Schwarz-Campus, zeigt deutlich, daß die
ideologischen Fantasien der grünen Landesregierung mit der konkreten Wirklichkeit wenig zu tun haben.
Wir in Bad Friedrichshall haben unseren Radwegeverkehrsplan fertig. Die Umsetzung beginnt sofort. Wir müssen lernen: Fahrradfahren ist kein Freizeitsport zum Fitbleiben mehr, sondern E-Bikes und Lastenräder sind ernstzunehmende Transportmittel für den Alltagsverkehr, es sei denn, man hat das Geld für einen Zweit- oder gar Drittwagen als Elektroauto, um das Umweltgewissen zu entlasten. Das gelingt aber nicht, denn aktuell kommt der Strom für Elektrofahrzeuge aus Atomkraftwerken in Tschechien und Polen oder Kohlekraftwerken wie Heilbronn. Die wiederum müssen schon jetzt meist mit Steinkohle aus Australien befeuert werden. Steinkohle wird in Deutschland schon lange nicht mehr gefördert, Braunkohleförderung in Deutschland gilt als Umweltfrevel, Kohle-Verfeuerung offenbar nicht. Lützerath läßt
grüßen und Australien ist weit weg.
Alle Neubauvorhaben im Stadtgebiet sind beschlußreif oder beschlossen. Damit demonstriert die Stadt, daß uns die Innenstadtverdichtung, das heißt die Bebauung von Brachflächen im Stadtgebiet wichtiger und vernünftiger ist als die Umwandlung von wertvollen Ackerflächen in Bauland. Leider können das einzelne Anwohner nicht verstehen und behindern den Baufortschritt durch Klagen vor den Verwaltungsgerichten. Leidtragende sind die zahlreichen Mitbürger, die verzweifelt nach Wohnungen, besonders auch bezahlbaren Wohnungen , sogenannten Sozialwohnungen, im Stadtgebiet suchen. Gerade bei den aktuellen Baupreisen kann sich eben nicht jeder ein neues frei stehendes Einfamilienhaus im Grünen leisten. Die FDP im Gemeinderat unterstützt daher sehr den Bau von Mietshäusern im Innenstadtbereich.
Die Anträge der FDP im Gemeinderat, das Durcheinander der Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Stadt zu vereinheitlichen, wurden durch ein Lärmgutachten untermauert. Wenigstens an einigen Hauptstraßen ändert sich jetzt nicht mehr alle 200 Meter die erlaubte Geschwindigkeit und die Uhrzeit der Beschränkungen. Hier gibt es aber sicher noch einiges zu tun. Oedheim, auch Offenau und weitere Orte an der B 27 können als Vorbild dienen. Es gilt: wo ein Wille ist, gibt es auch einen Weg.
Die Initiative der FDP im Gemeinderat, die städtischen Dieselfahrzeuge und Arbeitsgeräte mit umweltfreundlichem CARE-Diesel zu betanken, nimmt jetzt offenbar endlich Fahrt auf. Dieser Kraftstoff, in Finnland entwickelt, wird im Gegensatz zum bekannten Biodiesel nicht aus Rapsöl oder gar Palmöl, sondern aus Lebensmittel-Rückständen gewonnen, die bisher als Abfall verbrannt wurden. Dieser Treibstoff ist für jeden Dieselmotor, egal wie alt, verwendbar. Dabei entstehen weder Feinstaub noch Schwefeloxide. Das bestätigen große Hersteller wie Mercedes und Audi. Damit beweist die Stadt Bad Friedrichshall einmal mehr, daß Umweltschutz für uns kein hohles Lippenbekenntnis ist, sondern ein echtes Anliegen. Alle Behörden-Dieselmotoren werden in naher Zukunft hoffentlich nicht mehr mit fossilem Diesel aus Katar, Kasachstan oder anderen ehemaligen Sowjetrepubliken betankt werden müssen. Leider hat sich diese Erkenntnis zwar in unseren Nachbarländern, aber noch nicht auf Bundesebene bei den Koalitionspartnern herumgesprochen. In Baden-Württemberg wird die Verwendung dieses CARE-Diesels als Pilotprojekt vom grünen Verkehrsminister geduldet – immerhin.
Aber es gibt noch viel zu tun: die Neugestaltung des Friedrichshaller Hauptbahnhofes zum Beispiel, die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in der Stadt oder die Nutzung der Brachfläche beim Kaufland, und viele weitere Projekte, die alle viel Geld kosten werden, das wir vermutlich mittelfristig nicht mehr haben. Aber eines ist für uns Liberale klar: das Freibad muß geöffnet bleiben, obwohl es defizitär ist,
wie ja in jedem Jahr. Wenn die Zahlen, die uns unser neuer Kämmerer Herr Preuss präsentiert hat, nicht zu optimistisch sind und die allgemeine Finanzkrise sich nicht noch weiter verschlimmert, können wir berechtigte Hoffnung hegen, daß wir zumindest in 2023 einen
einigermaßen ausgeglichenen Haushalt haben werden. Allerdings fehlen in dem Haushalt Mittel für die Herausforderungen, die durch die geopolitischen Verschiebungen und den Klimawandel entstanden sind, und die wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. Eine neue
Stabsstelle für alle Umweltbelange wurde geschaffen und besetzt. Nun wird es wichtig, auch Mittel für neue Aufgaben wie Erneuerbare Energien, Wassermanagement, lokalen Klima- und Umweltschutz und eine auch in Zukunft lebenswerte Stadt bereit zu stellen. Die mittelfristige Finanzplanung bis 2026 allerdings sieht nicht mehr so rosig aus. Lassen wir uns überraschen.
Die Weltpolitik können wir aus Bad Friedrichshall heraus sicher nicht beeinflussen. Unser Dank gilt ausdrücklich Herrn Preuss für seine
sorgfältige Aufarbeitung und Vorbereitung und dann seine verständliche und übersichtliche Darstellung des Haushaltsplanentwurfes. Wir danken Herrn Bürgermeister Frey und allen Mitarbeitern in der Verwaltung, den Stadtwerken, dem Baubetriebshof und allen, die sich im Amt und Ehrenamt für die Stadt engagieren, um uns Bürgern eine lebens- und liebenswerte Stadt zu ermöglichen. Wir, die Freien Demokraten im Gemeinderat stimmen dem Haushaltsplan für 2023 zu.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und Geduld.
Dr. Harald Zeplin, Gemeinderat der FDP Bad Friedrichshall
FDP unterstützt die 4. Friedrichshaller Runde
Nach mehreren Jahren coronabedingter Unterbrechung trafen sich die Sportler und Laufbegeisterten der Stadt und der Umgebung am 24. September wieder zur Friedrichshaller Runde am Stadion in Jagstfeld. Der Wettergott hatte ein Einsehen und es war frisch, aber trocken an diesem Samstag. Die Bambini eröffneten den Volkslauf mit einer Stadionrunde und wurden von den Zuschauern begeistert gefeiert. Sogar einige Zweijährige schafften die Strecke an der Hand ihrer Eltern und bekamen einen Extrabeifall. Dann starteten die Jugendlichen und danach die Hauptgruppe. Am 10 Kilometer-Lauf nahmen ungefähr 150 Läuferinnen und Läufer teil, der Schnellste schaffte die Distanz in circa 35 Minuten. Alle erreichten das Ziel, auch unser
Bürgermeister Timo Frey lief mit und erzielte einen guten Platz. Für alle Läuferinnen und Läufer, die nicht die große Runde durch den Kocherwald und die Stadt laufen wollten, starteten gleichzeitig die Jedermann-Runde und die Nordic Walking Gruppe, deren Distanz etwas kürzer war. Der Ortsverein der Liberalen hatte im Zielbereich einen großen Stand aufgebaut und sorgte für Erfrischungen in Form von Gummibärchen für Klein und Groß, dazu Obstspieße mit und ohne Schokoladenüberzug und andere Leckereien, die gern angenommen wurden.
Die neu gewählte FDP-Ortsvorsitzende Frau Gisela Trumpfheller und der Gemeinderat Dr. Harald Zeplin konnten viele interessante Gespräche mit Läufern und Besuchern führen. Pünktlich im Zeitplan bekamen alle Gesamtsieger und die Jahrgangsbesten eine Urkunde und eine flüssige Belobigung.
Bürgermeister Frey dankte in seiner Schlußrede allen Aktiven für ihre Teilnahme und allen, die diese Veranstaltung unterstützt hatten, besonders dem Friedrichshaller Sportverein und seiner Orga-Gruppe, aber auch den Mitarbeitern des Bauhofes für die Vorbereitung der Strecke, der Polizei, welche die Laufenden vom Straßenverkehr abgeschirmt hatte, dem Roten Kreuz, den Sponsoren der Veranstaltung und den Ausstellern, die allen Anwesenden kleine Stärkungen zukommen ließen. Die Besucher und Läufer waren sich einig, daß die Friedrichshaller Runde unbedingt im nächsten September wieder stattfinden muß.