Vor zwei Wochen erfuhren nicht nur die Bürgerinnen / Bürger von Beilstein, sondern auch die Verwaltung und der Gemeinderat von der Kündigung des Betreibers des Haus Ahorn an die Bewohner und somit auch an die Eigentümer aus der Presse.
Alle sind schockiert, und ja man hätte damit vielleicht auch rechnen können. Im Kern jedoch ist es ein Unternehmen, was die Kündigung ausspricht und dies aufgrund eigener Abwägungen so am Ende entscheidet.
Man kann nun zwei Ansätze verfolgen, Wunden lecken, versuchen die Vergangenheit der letzten 6 Jahre aufzuarbeiten, den „einen“ und somit „einzigen“ Schuldigen zu finden, aber dies hilft nichts weder aktuellen Bewohnern, Mitarbeitern, Eigentümern, sowie der Stadt Beilstein und Ihren Bürgerinnen/Bürgern.
Aus der Sicht der Kommune gilt es eindeutig nur den Fokus und den Blick nach vorne zu richten.
Es ist und war über alle Jahre der Tenor im Gemeinderat, dass wir in Beilstein vor Ort eine Pflegeeinrichtung haben wollen, dass wir auch Interesse daran haben Einrichtungen zum betreuten Wohnen in Beilstein zu ermöglichen.
Die Kommune an sich kann hierzu als Akteur nur Möglichkeiten für Flächen aufzeigen, Sie kann und wird auch nie Betreiber einer solchen Einrichtung sein können. Hier ist man immer auf das Engagement privatwirtschaftlicher Unternehmen angewiesen. Jeder/Jedem sollte hierbei bewusst sein egal in welcher Form investiert wird, am Ende geht es mindestens darum das ein solcher Betrieb eine „schwarze null“ ausweisen kann.
Im Gegensatz zur Kinderbetreuung (Kindergarten/KITA) gibt es keine gesetzlichen Pflichtvorgaben für Kommunen zum Thema Altenpflege/Pflegeeinrichtungen. Hierbei sei noch angemerkt das auch im Bereich der Kinderbetreuung zwar Pflichten bestehen, die Finanzierung weitestgehend aber Aufgabe der Kommunen bleibt.
Die Aufgabe im Gemeinderat zusammen mit der Verwaltung ist es nun zeitnah Entscheidungen zu treffen (die man selbst in der Hand hat), Flächen bereitzustellen für eine Pflegeeinrichtung, die einerseits eine gute ÖPNV-Anbindung haben aber andererseits schnell verwirklichbar wären. Ob dann ein Investor/Betreiber kommt ?
Ob und inwieweit bisherige Akteure sich hier einbringen ?
Auch bleibt es wichtig das kontinuierlich weiterhin Kontakt erfolgt seitens der bisherigen oder nachfolgenden Eigentümer des Objektes Haus Ahorn mit der Verwaltung/Gemeinderat, um über Folgeverwendungen zu entscheiden. „Im Gespräch bleiben“.
Wenn man optimistisch denkt, und der „soziale“ Gedanke noch bei den wichtigsten Akteuren (Betreiber/Eigentümer Haus Ahorn) vorhanden ist, gelingt es eine Übergangslösung noch zu verwirklichen.
Für direkt betroffenen hilft alles oben aufgeführt im aktuellen Zeitpunkt nicht viel. Aber am Ende hilft nur der Blick nach vorne.
Wolfgang Behr
Fraktionsvorsitzender FDP Stadtrat Beilstein
E-Mail Wolfgangbehr@hotmail.com mobile 01781483583